15 Apr

BW beteiligt sich am Ausfallfond I & II

Die Ernüchterung bei den Baden-Württemberger Filmschaffenden war groß, als im vergangenen Jahr die Ausfallfonds I & II der Bundes- und Landesregierungen vorgestellt wurden. Als eines der wenigen Bundesländer hatte es Baden-Württemberg nicht in das Feld der Finanzierer geschafft und somit waren die lokalen Produzent:innen auch nur zu Teilen berechtigt, Hilfeleistungen zu empfangen.

Neu: Ausfallfonds I und II für Kino- und Fernsehfilmproduktionen
Die coronabedingten Einschränkungen betreffen auch die Film- und Fernsehproduktionsfirmen in Baden-Württemberg, die klein- und mittelständisch geprägt sind. Sollte es zu pandemiebedingten Drehausfällen kommen, haften die üblichen Filmversicherungen nicht und es kann sehr schnell zu einer existenzbedrohenden Notlage kommen. Der Filmverband Südwest setzte sich hartnäckig dafür ein, dass Baden-Württemberg sich auch in den Fond einbringt und die Filmschaffenden bei der Politik Gehör finden.

Nach zähem Ringen war es nun Mitte März soweit:
„Baden-Württemberg beteiligt sich am Ausfallfonds I der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für bundes- und ländergeförderte Kinofilme und High End-Serien mit bis zu einer Million Euro sowie am Ausfallfonds II der Länder für TV- und Streamingproduktionen mit bis zu vier Millionen Euro“, wurde von Staatssekretärin Petra Olschowski, der Kunststaatssekretärin in einer Pressemeldung verkündet.

In den Verhandlungen um den Ausfallfond setzte sich Olschowski nach eigenem Bekunden stark dafür ein, dass auch Animations- und VFX- Produktionen profitieren, die natürlich einen Schwerpunkt des regionalen Standortes ausmachen.

Auch die MFG Baden-Württemberg setzte sich beim Ministerium für die Filmschaffenden ein, Geschäftsführer Carl Bergengruen: „Das Risiko, dass Film- und TV-Produktionen in der derzeitigen Pandemie plötzlich abgebrochen werden müssen, ist allgegenwärtig, und die Folgen solcher Abbrüche sind für die Produktionsfirmen unkalkulierbar. Indem sich Baden-Württemberg an den Ausfallfonds beteiligt, schützt es seine Produktionsfirmen in dieser schwierigen Situation bestmöglich. Das ist ein wichtiges und sehr gutes Signal an die hiesige Branche.“

Die Finanzierung stammt zu Teilen aus dem Nothilfefond für Kunst und Kultur, aber auch vom Bund und den Sendern. Prof. Dr. Kai Gniffke, Intendant des Südwestrundfunks (SWR) bekundete hierzu: „Der SWR steht voller Überzeugung hinter den Macherinnen und Machern von Film- und Fernsehproduktionen in Baden-Württemberg – besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Wir wollen den Produktionsfirmen durch diese schwierige Phase helfen. Baden-Württemberg braucht die vielfältige Produzentenlandschaft als Garant für Kreativität und Innovation. Daher beteiligen wir uns für den Fall von pandemiebedingten Drehausfällen am Corona-Ausfallfonds II und kommen so unserem Auftrag zur Kulturförderung nach.“

Das Warten, die Ungewissheit und die zähe Kommunikation haben den Filmschaffenden und vor allem den regionalen Produzent:innen einiges abverlangt. Jetzt ist Baden-Württemberg als Standort wieder auf Augenhöhe und das finanzielle Risiko der anstehenden Produktionen konnte umverteilt werden. Wie sich das aktuelle Jahr entwickeln wird, bleibt abzuwarten, einige Produktionen sind bereits im Land unterwegs. Hoffen wir, dass es den Ausfallfond nicht brauchen wird.

11 Apr

Filmverband Südwest startet mit neuem Vorstand

Der Filmverband Südwest hat Mitte März seine jährliche Hauptversammlung abgehalten. Nach einem von Corona geprägten Ausnahmejahr gab es den Mitgliedern etliches Neue zu berichten und die Wahl des neuen Vorstands kam zu einem spannenden und begrüßenswerten Endergebnis.

Maximilian Höhnle hat im vergangenen Jahr aufgrund einer beruflichen Neuorientierung seinen Posten als Erster Vorstand abgegeben. Maximilian hat in den vergangenen Jahren den Verband geprägt und in sehr vielen Punkten vorangebracht. Es ist natürlich ein großer Verlust für einen Verband, ein so aktives und gut vernetztes Mitglied aus dem Vorstand verabschieden zu müssen.

Nicht weniger schmerzlich ist auch das Ausscheiden von Kameramann Notker Mahr, der ebenfalls langjähriges Vertrauen als Vorstand genoss und sich federführend vor allem um die setUP media und die Filmschau BW-Kooperation kümmerte.Ein Gründungsmitglied des Verbands ist bei der aktuellen Wahl ebenfalls aus dem Vorstand ausgeschieden: Bernd Schmidt, Geschäftsführer des Technikverleihs Licam, ist seit Tag eins im Filmverband und war ein Jahr im Vorstand. Er war vor allem politisch sehr aktiv und begleitete als Vorstand hauptsächlich die Treffen mit Förderern und Politiker*Innen.
Alle drei bleiben dem Verband natürlich erhalten, haben in Zukunft dann aber vielleicht den ein oder anderen Abend pro Woche ohne ehrenamtliche Zoom-Konferenz. An dieser Stelle nochmal Dankeschön für Euer Engagement und die tolle Arbeit, die Ihr geleistet habt.

Nun aber zur Zukunftsperspektive: Der Vorstand des Filmverbands war in den vergangenen Jahren immer deutlich von der Männerwelt geprägt. Einzig die Anwesenheit von East End Filmproduzentin Elaine Niessner hat jahrelang für die deutlich notwendige weibliche Perspektive gesorgt. Doch nun bekommt sie tatkräftige Unterstützung: Sabine Mahr-Haigis tritt quasi die Nachfolge ihres Ehemanns Notker im Vorstand an. Als ebenfalls langjähriges FVSW-und BFS-Mitglied und setUPmedia Mit-Organisatorin, kennt sie die Verbandswelt sehr gut und repräsentiert als Editorin den Bereich Postproduktion, der im Vorstand bisher nicht vertreten war.

Ebenfalls neu im Vorstand ist Iris Aipperspach. Nach ihrem Studium an der Hochschule der Medien heuerte sie beim Stuttgarter Kameraverleih Licam an. Neben dem Rentalgeschäft hat sie im vergangenen Jahr eine Ausbildung zum Green Consultant absolviert und wird mit ihrem Dienstleister-Know how den bisherigen Vorstand ideal ergänzen.

Als drittes neues Vorstandsmitglied wurde Johannes Gall gewählt, Johannes ist ein multimediales Talent, arbeitet nicht nur als Aufnahmeleiter, Hygieneberater und Green Consultant am Spielfilm-Set, sondern produziert zusätzlich mit seiner Agentur “Green Medien” Werbefilme nach ökologisch nachhaltigen Maßstäben. Durch seinen Podcast “Setfunk 5” betreibt er schon seit über vier Jahren Nachwuchsförderung im Film- und Medienbereich. Im vergangenen Jahr hat er gezeigt, dass er im erweiterten Vorstand eine super Arbeit leistet und mit viel Engagement bei der Sache ist. Darum sind wir froh, ihn nun als „vollwertigen“ Vorstand in unseren Reihen zu haben.

Im Amt des ersten Vorstands löst Fabian Linder die Interimsvorsitzende Elaine Niessner ab, die als reguläres Mitglied dem Vorstand erhalten bleibt. Neben seiner produzentischen Tätigkeit bei “Achtung Panda!”, arbeitet er als freier Green Consultant (u.a. im SWR) und doziert an verschiedenen Filmschulen in diesem Bereich. In den vergangenen Jahren organisierte er unsere Filmstammtische außerhalb Stuttgarts und ist seit zwei Jahren im Vorstand des Filmverbands.

Medienproducer Christian Alex ist auch weiterhin als Kassenwart im Vorstand des Verbands, er bekleidet diesen Posten bereits seit der Gründung und ist angesichts seiner super Arbeit und der guten Struktur auch das Rückgrat unseres Verbands.

Es sind einige neue Gesichter in den Vorstand hinzugekommen, aber genauso viele vertraute Gesichter verblieben. Wir freuen uns darauf, neue Perspektiven und neue Themen im Verband in den kommenden 12 Monaten anzugehen. Mit der neuen Legislaturperiode und der Aufbruchstimmung im SWR ist auf jeden Fall der Boden bereitet, um den Standort weiter nach vorne zu bringen, auch trotz der Pandemie.

09 Mrz

Landtagswahl BW – medienpolitische Fragerunde

Der Filmverband Südwest hat zur Landtagswahl mit den Parteien über aktuellen medienpolitische Themen gesprochen. Bei der Auswahl der Themen wurde mit AG DOK Südwest, SPIO und Verdi zusammen gearbeitet. Natürlich gäbe es noch mehr relevante Themen, aber wir glauben, eine gute Übersicht gegeben zu haben. Viel Spaß mit den Interviews.

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23 Jan

Viele blaue Herzen gehen nach Baden-Württemberg.

Die 42. Edition des Max Ophüls Preis ist in den Geschichtsbüchern, großer Gewinner war dabei ein Spielfilm aus Baden-Württemberg: BORGA – mit vier Preisen, unter anderem „bester Spielfilm“. Und auch im Dokumentarfilm räumte eine Baden-Württemberger Produktion ab: DEAR FUTURE CHILDREN.
Und auch der Nachwuchs zeigte sich von seiner besten Seite. Das Filmakademie Baden-Württemberg Projekt, der Mittellangfilm TALA’VISION von Murad Abu Eisheh – gewann beide Mittellangfilm Preise.
Gratulation den Gewinner*Innen!

21 Dez

Nachgefragt: Landesregierung beteiligt sich nicht am Ausfallfond?

Derzeit sind wir dabei, uns die Hintergründe zu erarbeiten, warum die Landesregierung sich bisher nicht an den Ausfallfonds I & II des Bundes beteiligt. In allen Publikationen und Presseartikeln wird Baden-Württemberg ausgeklammert – was bedeutet das regionale Produzent*Innen nicht berechtigt sind, Mittel zu beantragen.
Dies hat zur Folge, dass Show, Doku und Fiktionale Produzent*Innen den Großteil des Risikos tragen, im Falle das ein Dreh unterbrochen oder abgebrochen werden muss. An einem Standort, der ohnehin nicht im Übermaß Produktionen beherbergt bedeutet das im Zweifelsfall weitere Projektabsagen.
Laut unseren Informationen war die Beteiligung bereits verhandelt, warum der Ausfallfond von Baden-Württemberg bisher noch nicht ratifiziert wurde ist derzeit unklar.
Hier eine weitere Stellungnahme der Produzenten Allianz

UPDATE:
Auf eine unserer Nachfragen haben wir nun eine knappe Antwort erhalten, die aber darauf schließen lässt, dass Baden-Württemberg sich bei den Ausfallfonds beteiligt. Der Prozess aber zeitintensiver ist und die Publikation somit einstweilig ohne Baden-Württembergische Beteiligung erfolgte. Auf ihrem Social Media Kanal ließ Staatssekretärin Petra Olschowski kommunizieren:

„Wir sehen die Wichtigkeit eines Ausfallfonds für Film- und Fernsehproduzenten, da diese bei den entsprechenden Versicherungen keine coronabedingten Ausfälle geltend machen können und auch die Sender hier nur bedingt abfedern können. Das Land Baden-Württemberg hat sich von Anfang an bei der Konzeption beider nun existierender Ausfallfonds intensiv beteiligt und hat u.a. mit dafür gesorgt, dass im sogenannten Ausfallfonds II auch der Animationsfilm nun mit eingeschlossen ist. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer baldigen Beteiligung des Landes an den beiden entsprechenden Ausfallfonds von Bund und Ländern. “

Petra Olschowski, 21.12.20202 – Facebook

Wir sind erleichtert zu hören, dass es sich wohl nur um Verzögerungen handelt und die beteiligten Ministerien sich auch der Wichtigkeit dieses Fonds bewusst sind. Mit diesem positiven Signal lassen sich hoffentlich die Feiertage und der Start ins neue Jahr deutlich entspannter angehen.

24 Nov

Filmschau BW & setUP media – dieses Jahr online

Angepasst an die aktuelle Situation, findet die Filmschau Baden-Württemberg und die Seminarreihe „setUP media“ in diesem Jahr online statt.

Tickets, sowohl für setUP media und die Filmschau erhaltet ihr hier: Zu den Tickets >>

Programm der Seminarreihe setUP media

Das gesamte Programm zur Seminarreihe findet ihr hier >>

21 Jul

Kooperation zwischen dem Filmverband Südwest e.V. und dem Filmverband Rhein-Neckar e.V.

Im Mai schloss der Filmverband Südwest e.V. (FVSW) einen Kooperationsvertrag mit dem Filmverband Rhein-Neckar (FVRN). Das gemeinsame Kernziel der Kooperation besteht darin, beide Film-Regionen zu stärken, Filmschaffende besser zu vernetzen und die Mitgliedschaft in beiden Verbänden zu fördern.

Verbandsmitglieder bezahlen im jeweils anderen Verband einen ermäßigten Mitgliedsbeitrag. Der Filmverband Südwest e.V. bedankt sich für die Zusammenarbeit und freut sich auf die gemeinsame Zukunft!

22 Apr

Ergebnisse der Umfrage

Mitte März hat der Filmverband Südwest e.V. eine Umfrage in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gestartet, um zu ermitteln wie schwer die hiesige Branche von der Corona Pandemie betroffen ist. Mittlerweile haben wir diese nicht repräsentative Umfrage von Dr. Oliver Langewitz, promovierter Soziologe mit empirischem Schwerpunkt, auswerten lassen, und dabei haben sich drei Kernpunkte herauskristallisiert:

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19 Mrz

Covid19 und seine Folgen

Eine so dagewesene Pandemie haben wir in Deutschland noch nicht erlebt. Die Filmbranche ist fast komplett zum Erliegen gekommen. So gut wie kein Kreativschaffender hat mehr Arbeit und verliert gerade viel Geld.

Um diesen Schaden beziffern zu können, haben wir eine Umfrage gestartet, die dabei helfen soll, den Ministerien und der Förderung diesen Schaden genauer zu beziffern.

Wir freuen uns also über jede Rückmeldung, die dabei helfen kann, genug Geld für alle bereit zu stellen. Füllt einfach unter folgendem Link unsere Umfrage aus.

Zur Umfrage

Eine Übersicht über die Situation in BaWü findet ihr hier:
https://www.filmverband-suedwest.de/covid-19/

18 Mrz

Covid 19 befällt die Filmbranche.

Kaum ein Ereignis hat den Alltag der Menschheit so einschneidend umgekrempelt, wie die derzeitige Pandemie, Tschernobyl und 9/11 waren zwar medial mindestens genauso präsent, jedoch betrifft die Pandemie jeden Einzelnen und auf allen Kontinenten dieser Erde. Einschneidend ist der Virus auch für die Filmbranche – Sind wir doch darauf angewiesen, dass eine Vielzahl von Personen aus allen Ecken und Enden der Republik zu einem Zeitpunkt X an einem Ort Y sind…

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